
Man nehme vier junge Berliner, einen drückend heißen Sommertag und eine Idee, die so einleuchtend klingt, dass man sich fragt, warum man eigentlich nicht schon längst selbst darauf gekommen ist, rühre das Ganze kräftig um und lasse die Mixtur einige Zeit gefrieren. Das Ergebnis hört auf den Namen SKADI und bringt bereits seit einigen Jahren erfolgreich sogenannte Frozen Cocktails wie beispielsweise Sex on the Beach oder Gin & Tonic auf deutschlandweite Events sowie in die Lebensmittelgeschäfte Berlins und Brandenburgs.
Als sich Luca, Karl, Yassin und Robert nach einer durchzechten Bar-Nacht in einer Eisdiele zum etwas anderen Katerfrühstück treffen und die Idee zu SKADI geboren wird, füllt man die Waffel meist noch mit konventionellen Eissorten wie Schokolade und Erdbeere. Bis Ingwer-Limette, Ananas-Minze und Co. die Eisläden der Hauptstadt erobern, werden noch einige Jahre vergehen. Und dennoch erfüllt die Köpfe der vier mit einem Mal ein merkwürdiges Surren - entweder hat die letzte Kugel Eis einige Synapsen zusammengefroren oder es liegt eine Idee in der Luft, die ihr Leben für immer verändern wird: Irgendwie muss es doch möglich sein, die erfrischende Abkühlung von Eis mit alkoholischen Cocktails zu kombinieren, so zugleich den Genuss der altehrwürdigen Cocktails aus dem angestaubten Ambiente dunkler Kellerbars zu befreien und als neuartiges Produkt dahin zu verfrachten, wo ein Mittel gegen die Hitze benötigt wird: Als eiskalte Erfrischung in sonnige Parks und Freibäder oder auf niemals enden wollende Partys in den Clubs der Stadt.
In den folgenden Jahren experimentiert der Lebensmitteltechnologe Yassin wie einst Miraculix mit unzähligen mysteriösen Rezepturen und Substanzen, nutzt Freunde und Familie schamlos als Versuchskaninchen aus und bringt schließlich Licht ins Dunkel der Frozen Cocktails. Hochwertig und authentisch im Geschmack sollen die Cocktail-Eise sein, denn billige Mixgetränke aus Alkohol plus Aroma gibt es schon genug in den Schnapsregalen und die wecken jedes Mal schlechte Erinnerungen an die Partys der eigenen Jugend.
Mit Bartender Luca, Verkaufsspezialist Karl, Zahlengenie Robert und einem Gründerstipendium in der Tasche wird schließlich SKADI ins Leben gerufen, seitdem hält die nordische Göttin des Winters schützend ihre Hand über das Unternehmen. Schon Anfang 2018 hat die Idee genug Menschen begeistert, um mit einem Investment dauerhaft ein Büro beziehen zu können. Da die Räumlichkeiten auch mit leeren Pizzakartons und dreckigen Kaffeetassen nicht angemessen zu füllen sind, wird das Team auf sieben MitarbeiterInnen aufgestockt.
Seitdem haben mit Gefriertruhen bewaffnete SKADI-Teams die Festivals und Open-Air-Veranstaltungen der Republik erobert, mit Höchsteinsatz unzählige Gratisproben unter die Menschen gebracht und mit rhetorisch ausgeklügelten Argumentationsstrategien die Massen davon überzeugt, dass Eis und Cocktails eine äußerst erfolgreiche Liaison miteinander eingehen. Dass SKADI so überwältigende Resonanz bekommen würde, damit hätten die Gründer wohl aber selbst in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet.
Seit Mitte 2019 ist SKADI auch in den meisten Edeka- und Getränke-Hoffmann-Filialen Berlins und Brandenburgs erhältlich und gelangt zwischen Spinat und Fischstäbchen eingebettet in die Eisfächer der Hauptstadt. Ab sofort wird also in jeder WG-Küche der Besuch wie selbstverständlich mit dem leckeren Eisgenuss von SKADI versorgt - denn nicht, dass die vier prinzipiell etwas gegen Sekt oder Aperol Spritz hätten, aber das Wort “Skadi-Empfang” geht mindestens genauso gut von den Lippen.
Wenn man es nicht besser wüsste, man würde denken, Eis und Cocktails wären gar nicht voneinander zu trennen.











